Chronik
Chronik vom Gründungsjahr bis zum 150-jährl. Jubiläum
150 Jahre Feuerwehr Kissing
Wenn eine Feuerwehr auf 150 Jahre seines Bestehens zurückblicken kann, so sind in diesem langen Zeitraum viele Ereignisse und Begebenheiten niedergeschrieben worden. Von der tatsächlichen Gründerzeit ist leider kaum etwas überliefert, aber vieles aus alter Zeit dürfte heute im Detail nicht mehr wichtig sein. Hier ist Wesentliches aus den Anfängen in Kürze.
Im Jahre 1882 verfasste Mathias Asam, damaliger Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Kissing, in Abschrift das Mitgliederbuch, beginnend ab der Gründung der Kissinger Feuerwehr 1869.
Hierin sind 16 Kissinger Bürger eingetragen, die am 1. Mai 1869 unter dem Hauptmann Michl Decker (Vorstand) die Freiwillige Feuerwehr Kissing gründeten. Der Hauptmann ist im Mitgliederbuch merkwürdigerweise nicht verzeichnet. Danach sind folgende freiwillige Feuerwehr-Mitglieder am 1. Mai 1869 in alphabetischer Reihenfolge eingetreten:
Asam Mathias, Mang Johann, Asam Johann, Mayr Josef, Bachmann Raimund, Resele Anton, Burkhard Engelbert, Trischberger Josef, Ernst Roman, Vötter Stefan, Grundler Johann, Wörsching Mathias, Kistler Mathias, Wörsching Josef, Merkl Johann,Wörsching Johann.
In einem „blumigen“ Schriftverkehr ab dem 20. Juni 1871 zwischen Feuerwehrgründern, Gemeindeverwaltung und Bezirksamt Friedberg bemühten sich die drei Gremien um ein Einvernehmen in den Statuten. Am 1. Juli 1871 sichert das Bezirksamt Friedberg schließlich dem „Verwaltungsrat“ der Freiwilligen Feuerwehr Kissing jedmögliche Unterstützung zu.
Die Freiwillige Feuerwehr ist die älteste Vereinigung in Kissing.
Die Feuerspritzen und die nötigen Gerätschaften waren im „Requisitenhaus und dessen Reserve“ eingestellt. Interessant ist, dass die Gemeinde Kissing mehr als 40 Jahre vor der Feuerwehrgründung bereits mit Spritzen ausgestattet war. In der Gemeindestatistik der Feuerwehr Kissing von 1880 schreibt Bürgermeister Dirrhammer und Feuerwehrkommandant Ludwig Asam das die zweite Druckspritze 1829, die dritte, eine sogen. Saugspritze 1871 und eine weitere Saugspritze 1874 angeschafft wurden. Der erste, älteste Spritzeneintrag trägt keine Jahreszahl.
Aus Gründen unzureichender Brandbekämpfung im Katastrophenfall ordnete das königliche Bezirksamt Friedberg zusätzlich zur Freiwilligen Feuerwehr am 18. Januar 1879 eine gemeindliche Pflichtfeuerwehr u.a. für Kissing an. Grundlage dazu war das Gesetzblatt für das Königreich Bayern vom 29. Dezember 1871, welches das Polizeistrafgesetzbuch insbesondere zum Feuerlöschwesen regelte.
Den Archivunterlagen zufolge ist in Kissing spätestens im Jahre 1880 eine Pflichtfeuerwehr durch die Landgemeindeverwaltung angeordnet worden, die bis mindestens 1897 Bestand hatte. In einer Abschrift-Statistik vom 6. März 1880 hat Gemeindebürgermeister Johann Dirrhammer über die Feuerwehr Kissing unter Kommandant Ludwig Asam 72 freiwillige Feuerwehrmitglieder und 90 gemeindlich verpflichtete Mitglieder gelistet. Im Einsatzfall waren die gemeindlichen Wehrleute dem Freiwilligen Feuerwehr-Kommandanten unterstellt.
In den Feuerwehr-Protokollen der ersten Jahrzehnte wurde nur vermerkt wann Neuwahlen waren und wer für die verschiedenen Aufgaben gewählt wurde. Die Gründernamen waren Männer aus traditionellen alten Kissinger Familien, deren Namen uns auch heute noch vertraut und geläufig sind. Das Vereinslokal war u.a. das Gasthaus Engelbert Burkhard, der heutige Marxenwirt.
Im Jahre 1913/14 erstand das erste Feuerwehr-Gerätehaus. Es nannte sich „Feuer- und Gemeindehaus“ und stand in der heutigen Bahnhofstraße 6 wie ein farbiger Architektenplan vom 15. März 1912 erkennen lässt. Das Erdgeschoß war als Feuerlöschrequisitenraum gedacht, das Obergeschoß als Rathaus. Das genaue Einzugsdatum ist nicht bekannt.
Bei Beginn des ersten Weltkriegs zählte die Kissinger Wehr 94 Mitglieder. Von diesen sind 56 im ersten Weltkrieg gefallen, 6 Kameraden kehrten nicht mehr zurück, sie fielen in Frankreich.
Das 50-jährige Jubiläum, das 1919 zu feiern fällig gewesen wäre wurde wegen schwieriger Ernährungsverhältnisse auf 30. Mai 1920 beim „Laßlwirt“ verschoben.
In der Nacht vom 31. Jan. auf 1. Febr. 1925 brannte der Stadel des Anwesens Mathias Niedermeier. Wegen der sehr schlechten Wasserversorgung konnte der Brand nur ungenügend bekämpft werden; eine Verbesserung der Wasserleitung wurde angefordert.
Zehn Jahre später am 17. Nov. 1935 brannte auch der Stadel des Bürgermeisters Josef Asam. Die Kissinger Feuerwehr musste sich mit aller Kraft einsetzen um mit Hilfe der Feuerwehren aus Augsburg, Mering und Hörmannsberg den Brand einzudämmen.
1936 war der Umzug der Feuerwehr von der Bahnhofstraße in die Sackgasse ins zweite Feuergerätehaus.
Während des zweiten Weltkrieges am 9. Jan 1942 und später noch öfter rückte die Kissinger Feuerwehr mit Zugmaschine und Motorspritze zu einem Luftschutzalarm nach Augsburg aus. Bei jeder Generalversammlung zwischen 1939 und 1945 steht in den Protokollen: Die Anwesenden erhoben sich zu Ehren der gefallenen Kameraden von ihren Plätzen. Die Mitgliederzahl am 19.01.1947 ist mit 112 aktiven Kameraden vermerkt. Auch diese schwere Zeit ging vorbei; das Leben normalisierte sich wieder.
Am 17. Juli 1949 wurde das 80-jährige Jubiläum gefeiert.
6 Uhr musikalisches Wecken, 8 Uhr Empfang der auswärtigen Vereine, 9 Uhr Dankgottesdienst mit Pfarrer Herbert Kessel, 11 Uhr Festumzug mit Fahnenjungfrauen, 12.30 Hauptübung der Jubelwehr, 14 Uhr Festkonzert durch Musikkapelle Deininger mit Ansprache des Kommandanten Emeran, Drexl, Ehrung der Jubilare und Verteilung der Fahnenbänder,19 Uhr Öffentlicher Tanz
1952 war die Fahne in einem sehr schlechten Zustand, aber erst am 12. Juli 1953 konnte eine neue Fahne mit einem großartigen Fest geweiht werden. 26 Vereine beteiligten sich an diesem Fest.1956 Die erste Ahnentafel wird erstellt.
Im Jahr 1959 forderte die Wehr erstmals ein Löschfahrzeug an. Die Löschgeräte und Mannschaft wurden bis dahin mit einer Zugmaschine und Anhänger zum Einsatzort gefahren. Am 8. April 1961 erhielt die Wehr ein für damalige Verhältnisse hoch-modernes Löschfahrzeug, ein LF 8, geweiht durch Pfarrer P. Josef Maier.
Im gleichen Jahr mussten noch 2 Brände in Mergenthau gelöscht werden. 1963 konnte die Feuerwehr noch eine Tragkraftspritze TS-8 in ihren Bestand aufnehmen. Kissing wurde immer größer, die Einwohnerzahlen stiegen stark an und bald erwiesen sich die Löschgeräte als zu klein. 1968 wurde erstmals der Ruf nach einem Tanklöschfahrzeug laut, aber es fehlten die Finanzen. Bemerkenswert ist der hundertste Generalversammlungsbericht vom 21.12.1968 des damaligen Schriftführers Josef Rawein. Er berichtete von der Feuerwehrgründung und der Tradition und wies vor allem darauf hin, dass sich diese Männer vor 100 Jahren zusammengefunden haben, um für den Nächsten bei Brandfällen und sonstigen Katastrophen gemeinsame Hilfe zu leisten.
100-jähriges Gründungsfest 1969: Ganz groß gefeiert wurde vom 4. bis 6. Juli 1969 das 100-jährige Jubiläumsfest. 47 Vereine feierten bei herrlichem Wetter die schönen 3 Tage mit der Kissinger Feuerwehr unter dem Motto „Einer für alle, alle für einen“
4. Juli: 18.00 Uhr Festkonzert mit Tanz – es spielten die Bambinos 5. Juli: 16.00 Uhr Fest-Abend mit Ehrung der Jubilar-Kapelle Hofmann 6. Juli: 6-8 Uhr Weckruf in beiden Ortsteilen, 8-9 Uhr Empfang der Vereine bei der Central-Schule, 9.30 Uhr Festgottesdienst mit Pfarrer P. Paul Großmann - anschließend Festzug durch den Altort. 13.00 Uhr Alarmübung unter Leitung von Kreisbrandinspektor Selder, bis 23.00 Uhr Konzert im Festzelt.
Am 16. März 1975 ging der langersehnte Wunsch nach einem neuen Fahrzeug in Erfüllung. Das neue Tanklöschfahrzeug TLF 16 wurde von Pfarrer Paul Großmann feierlich eingeweiht und in Dienst gestellt. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde die Meringer Wehr zigmal wegen fehlender Wasserförderung für Flur-, Schutt- und Großbrände zu Hilfe gerufen. Jetzt war die Einsatzfähigkeit der Kissinger Wehr der Ortsgröße angepasst.
Erstmals in der Geschichte der Kissinger Feuerwehr wurde 1977 in eigener Regie ein prächtig geschmückter Maibaum mit Handkraft aufgestellt, 2001 dann per Kran. 1984 wurden die neuen, vom Grafiker Josef Kuchenbauer geschaffenen Wappen und Motive angebracht. Ein Schmuckstück für unseren Ort.
Dabei erhielt auch die für diesen Tag restaurierte Fahne die kirchliche Weihe.
1979 stellten die Feuerwehrmänner eine 2. Erinnerungstafel verdienter Kameraden zusammen. Die Unterstellmöglichkeiten für die Fahrzeuge und Geräte im alten Spritzenhaus an der Sackgasse reichten schon längst nicht mehr aus. Ab 1979 wurde über Planung, Standort und räumliche Gestaltung eines neuen Feuerwehrgerätehauses diskutiert.
1981 grüßte die Freiwillige Feuerwehr Ihr Hochzeitspaar Josef und Helene Failer mit einem Wasserspalier.
1982 löste der Bau eines neuen Feuerwehrhauses mit Mannschafts- und Schulungsräumen am Krautgartenweg das schon lange bestandene Platzproblem. Die große und festliche Einweihung am 16. und 17. Juli durch Pater P. Großmann war ein Höhepunkt der Vereinsgeschichte. Welchen Stellenwert dieses Neubauprojekt auch außerhalb Kissings und sogar auf landespolitischer Ebene hatte zeigte sich durch die zahlreichen Besucher und Vertreter des öffentlichen Lebens. Die Schirmherrschaft hatte der Bayerische Staatsminister für Wirtschaft und Verkehr Anton Jaumann übernommen.
Neues Feuerwehrhaus 1982
Die gewaltigen Orkane Wiepke (1. März) und Vivien (27. Februar) stürzten 1990 die Feuerwehr in einen gewaltigen Hilfseinsatz. Zwei Tage waren umgestürzte Bäume von den Straßen zu räumen, Antennen waren geknickt, Freisitze und Verkleidungen wurden von den Orkanen buchstäblich mitgenommen.
Für solche Unwetter reichten die Fahrzeuge und Geräte nicht mehr aus, sodass die Feuerwehrleute ihre Privatfahrzeuge mit zum Einsatz nehmen mussten. Wünschenswert wäre es gewesen, wenn bei solchen Katastrophen die gemeindlichen Fahrzeuge der Feuerwehr zur Verfügung gestanden hätten.
Boot, Rettungsschere und Spreitzer vervollständigten die Ausrüstung unserer Wehr. Sie ist jetzt in der Lage, gezielt und wirksam in allen Bereichen Hilfe zu leisten.
125-jähriges Gründungsjubiläum 1994
Vom 17. Juni bis 19. Juni 1994 feierte die freiwillige Feuerwehr mit der Kissinger Gemeinde ausgiebig ihr großes 125-jähriges Jubiläum. Am 1. Festtag 17.00 Uhr Aufmarsch zum 2000-MannZelt am Mergenthaler Weg mit Schirmherrn und 1. Bürgermeister Adolf Gaugg zum Bieranstich. Die Bewirtung hatte die Feuerwehr inne während die Metzgerei Wörsching für das leibliche Wohl sorgte. Tolle Stimmung und gute Laune brachte abends die Showband „Dolce Vita“ ins Zelt. Die 3. Ahnentafel wird enthüllt.
Am 2. Tag stand der Kreisfeuerwehrtag, u.a. mit einer Großübung an der Paartalhalle und abends gemütliches Zusammensein im Festzelt mit den Musikkapellen aus Kissing und aus Brombach/Schwarzwald auf dem Programm. Der 3. Tag begann mit einem Festgottesdienst und feierlicher Fahnenweihe durch Pfarrer Paul Großmann. Höhepunkt am Nachmittag der große Festumzug mit 84 Vereinen und 7 Musikkapellen. am Abend Festausklang mit der Trachtenkapelle „Hubel“.
In der Mitgliederversammlung vom 20. Mai 1994 wurde eine Satzungsänderung zur Gründung zum „Eingetragenen Verein“ vorgenommen. Die Satzungsänderung wurde unter Mitarbeit von Herrn Buhmann (Rechtspfleger beim Landgericht Aichach sowie beim Finanzamt Augsburg-Stadt) erstellt und schließlich mit Datum 20.05.1994 ins Registergericht eingetragen.
1996 wurde das Feuerwehrhaus erweitert. Die Wehr zählte damals 294 Mitglieder, davon 70 Aktive.
Spezielle Besonnenheit der Kissinger Feuerwehr erforderte ein Einsatz am Faschingsdienstag 1997 als ein Faschingswagen mit 11 Jugendlichen in der Bachernstraße umkippte.
Großbrand 1998 mit Rettung von zwei verletzten Personen. Dort mussten auch ca. 6000 Kaninchen vor dem Feuer gerettet werden. Sprachlos machte der Bericht von 1999: Das Pfingsthochwasser Kissing 1999 mit 406 Einsätzen bei 3500 unentwegten Arbeitsstunden brachte die Kameraden an den Rand der Erschöpfung. Es hatte große Teile unseres Gemeindegebietes unter Wasser gesetzt und viele Mitbürger in Angst, Schrecken und tagelang in Not versetzt. Unsere Feuerwehr und viele Wehren der Umgebung sowie das THW Augsburg hatten bis zur Erschöpfung Bewohner, Haus, Hof und Sachgüter gerettet. Alle Mitbürger standen fest zusammen und halfen, auch gegenseitig, zu retten, was noch zu retten war. Einhelliges Lob, Dank und Ehre an alle Retter und Feuerwehren kam einhellig zum Ausdruck. Am 2. Weihnachtstag hatte die Wehr einen Großeinsatz mit 5600 Einsatzstunden bei dem Sturm Lothar. Umgestürzte Bäume, abgedeckte Dächer und Schäden an Kirchendächern waren zu verzeichnen.
Großbrand nach Dacharbeiten in Kissinger Chemielager am 12. Juni 2000. Das Feuer verursachte einen Schaden in Millionenhöhe; ein Übergreifen auf Gastanks konnte verhindert werden; aber es kam danach ein böser Pressekommentar. 3000 Stunden Hilfeleistungen sind dazu verzeichnet.
Außerdem wurde im Jahr 2000 ein neues TLF 16 eingeweiht. 2001: Bergung eines im Eis eingebrochenen PKW am Weitmannsee.
Schrecklicher Verkehrsunfall bei Gut Mergenthau.
Elbhochwasser 2002: Auf Grund der Flutkatastrophe in Riesa bat der Landrat vom Partnerlandkreis Riesa-Großenhein in Sachsen unseren Landkreis um Hilfe. Daraufhin wurde ein Hilfskonvoi zusammengestellt der am 19.08. mit 10 Fahrzeugen und 31 Helfern nach Riesa unter Führung unseres KBR aufbrach. Die Feuerwehren Aichach, Friedberg, Mering, Kissing, Pöttmes, Dasing, Affing und Hollenbach bewältigten mit 62 Mann 178 Einzeleinsätze bis zum 24.08.2002. Monate später wurden die Kameraden zum Dank mehrere Tage nach Riesa eingeladen.
Maibaum-Diebstahl 2004: Die Eisbachtaler Maibaumfreunde aus Rohrbach entwendeten den bereits hergerichteten Kissinger Maibaum aus der Häfele-Halle.
Das 135-jährige Vereinsjubiläum feierten die Feuerwehrmänner zusammen mit den Patenvereinen Bachern und Hörmannsberg im Feuerwehrhaus.
Ab 1. Juli 2004 trat die Gemeindesatzung über Aufwendungs- und Kostenersatz-Einsätze und andere Leistungen der Feuerwehr in Kraft. Damit können selbstverschuldete Einsätze, welche die Feuerwehr zu leisten hat, von der Gemeinde den Verursachern belastet werden.
Frauen gehören nun zum Bild der aktiven Feuerwehrmannschaft.
2005 Bergung eines gesunkenen Schubschiffes im Mandichosee.
Eine Tierrettung besonderer Art ist am 19.03.2005 notiert. Auf Anordnung der Polizeiinspektion Friedberg musste eine Kreisstraße gesperrt werden, um Frösche über die Straße zu bringen damit sie wohlbehalten zu ihren Laichplätzen kamen. Bei 300 Fröschen hörten die Kameraden zu zählen auf.
Zum Tierschutz gehörte auch die Bergung eines verletzten Schwanes im Auensee.
2006 kam durch die Vogelgrippe wieder eine neue Aufgabe auf die Freiwillige Feuerwehr hinzu. Es mussten Sperrzonen eingerichtet werden und tote Tiere waren einzusammeln.
Ein seltenes Schneechaos Anfang März veranlasste den Bürgermeister am 06.03. 2006 das Dach der Paartalhalle durch die Feuerwehr räumen zu lassen. Zusammen mit der Feuerwehr Merching waren 60 Helfer und ein Autokran im Einsatz. Zwei Tage später sorgte das anschließende Tauwetter für Hochwasser in Kissing. 2700 Stunden ehrenamtlicher und unermüdlicher Dienst für die Kissinger Bürger waren die Folge.
Großbrand bei der Ottomühle in Kissing 2009: Ein 60x30 Meter großes Sägewerk das seit einem Jahr bereits stillgelegt war, brannte am Samstag, 8. März völlig nieder. Trotz einer regelrechten Wasserschlacht war die Halle nicht zu retten, jedoch konnte ein Übergreifen auf das benachbarte Wohnhaus verhindert werden.
Großbrand am Seewieshof in Kissing 2010: Völlig zerstört wurde die landwirtschaftliche Maschinenhalle. Das direkt nebenstehende Wohnhaus konnte gerettet werden.
Dachbrand während der Unterrichtszeit der Mittelschule in Kissing am 26.05.2012: Während laufender Teerarbeiten auf dem Dach der Mittelschule trat Feuer aus einem dort kochenden Teeröfen. Gewaltige Rauchschwaden stiegen gen Himmel. Die Schule wurde sofort geräumt. Es wurde niemand verletzt.
Beim Tornado-Einsatz nach Affing zur Rettung bei der Naturkatastrophe 2014 war auch für die Kissinger Feuerwehr im
Ausnahmezustand. Bereits 22 Stunden nach dem verheerenden Sturm waren alle Wohnhäuser abgedeckt.
Ein Wohnhaus in Kissing ist am 22. April 2017 völlig abgebrannt. Zuerst geriet nur ein Anbau in Brand, dann griffen die Flammen auf das Einfamilienhaus über. Feuerwehren aus Kissing und Umgebung löschten den Brand. Ein Neugieriger filmte das Feuer anstatt zu helfen; die Polizei stellte sein Handy sicher und nahm seine Personalien auf.
2018 Rettung in letzter Minute: Am Abend des Aschermittwoch brannte der Wohnwagen einer Zirkusfamilie nieder, die im Bahnhofsbereich ihr Winterquartier aufgeschlagen hatte. Eine Mutter und ihre Kinder wurden in letzter Minute gerettet. Zwei weitere Wagen sind durch Hitze und Schadstoffe unbewohnbar geworden.
6. Mai 2018: Fahrzeugweihe von neuem Versorgungs-LKW zur Nachführung von Einsatzmaterialien durch Pfarrer Alfredo Quintero. Landtagsabgeordneter Peter Tomaschko gratulierte im Rahmen der Fahrzeugweihe und wünschte stets gute und unfallfreie Fahrt. Er bedankte sich für das außerordentliche ehrenamtliche Engagement der Feuerwehrleute, die ganz nah ihrem Motto „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ jederzeit bereit stehen um zu helfen und zu retten – egal ob m Wochenende, nachts oder in der Urlaubszeit. Unsere Sicherheit ruht auch auf dem Ehrenamt und ohne sie ließe sich das hohe Sicherheitsniveau, das wir in Bayern genießen dürfen, nicht aufrechterhalten, so Tomaschko.
Im November 2018 ehrte Landrat Dr. Klaus Metzger u.a. zwei „Feuerwehr-Urgesteine“ aus dem Landkreis: Karl Heinz Mayr aus Kissing und Anton Hartwig aus Pöttmes. 50 Jahre im aktiven Feuerwehrdienst – das erste Mal im Landkreis Aichach-Friedberg!
MTA – Ausbildungstag in Kissing / Februar 2019: Der zweite- 2-Jahreskurs mit 23 Teilnehmern aus Kissing und Bachern für modulare Truppenausbildung ist die Grundausbildung zum aktiven Feuerwehrdienst. Hier erfahren und erlernen neue/junge Floriansjünger alle nötigen Rechte und Pflichten, einfache technische Hilfeleistung und Fahrzeugkunde.
Möge der Zusammenhalt und die gute Feuerwehr-Kameradschaft auch weiterhin das Leben der Feuerwehr prägen. „Gott zur Ehr – dem Nächsten zur Wehr“.
Vielen Dank für die gute Unterstützung von Herrn Helmut Rauscher bei der Beschaffung von Informationsmaterial und für diesen für diesen Bericht.
Fotos: Abbildungen aus dem Feuerwehrarchiv Kissing, Landratsamt Herr Theiner, Augsburger Allgemeine.
Quellenverzeichnis:
Protokollbücher, Mitgliederverzeichnis und Feuerwehrakten, Feuerwehrfestschrift von 1994, Archiv der Gemeindeverwaltung Kissing, Archiv der Stadtverwaltung Friedberg, Staatsarchiv Augsburg, Staatsarchiv München, Heimatbuch Kissing Geschichte und Gegenwart.